Geisenfelder Zeitung, Dienstag, 22. April 2025

Mit Handschuh und Hohlspaten

Adventssingen des Sängervereins, der Flötengruppe und des Bürgerrings trotz Regens gut besucht

von Christa Turner

Geisenfeld - Es geht letztlich auchumihre Zukunft: Zehn Jugendliche haben in ihren Osterferien in der vergangenen Woche mit angepackt und im Geisenfelder „Schanzbuckel“ nahe des Ainauer Forsthauses mitgeholfen, 500 Esskastaniensetzlinge zu pflanzen. Unter Anleitung von Revierleiter Jürgen Kuchenreuther und seinen Helfern Alfred Schneider und Josef Kreitmeier haben die 13- bis 16-Jährigen mit Hohlspaten und Handschuhen zwei Stunden lang im Wald gewerkelt. Bezuschusst hat die Aktion einmal mehr der Geisenfelder Bürgerring mit 1000 Euro.

„Moos weg, Erde raus, Setzling rein“, erklärt Laila und hat den Dreh, wie man den künftigen Maronenbaum am schnellsten in die Erde bringt, schnell raus. Ihre Kollegin Magdalena scheitert zwar beim Reinstechen kurz an einer Wurzel eines gefällten Baumes, platziert dann aber flink den Setzling an geeigneter Stelle daneben. „Ich finde es schön, im Wald zu sein“, sagt Zehn Jugendliche pflanzen in ihren Osterferien Esskastanien als Beitrag zum Projekt Klimawald die 16-Jährige, die wie ihre acht „Mitarbeiter“ mit dem Bus von der Leiterin des Geisenfelder Jugendzentrums, Anja Jänicke, hergebracht wurde. Jänicke sagt, sie freue sich, dass sie die Jugendlichen zu dieser Aktion motivieren habe können. Schon im Vorjahr haben andere junge Leute aus dem Jugendzentrum in der Nähe Tannen gepflanzt, ebenfalls im Rahmen der Aktion „Klimawald“.


Ungewohnte Tätigkeiten haben Jugendliche vom Geisenfelder
JUZ jüngst im Wald verrichtet..

Revierleiter Kuchenreuther erklärt, warum er sich auf dieser Fläche im Distrikt Geichet für Esskastanien entschieden hat: Sie passe zu dem hier vorkommenden Sand- und Kiesboden hervorragend und besitze eine äußerst gute Klimaprognose. Zudem habe sich die Esskastanie auch auf vergleichbaren Standorten im Revier bereits bewährt, meint Kuchenreuther. Jedes Jahr werden im Revier Ronnweg (zu dem auch Geisenfeld gehört) rund 20 000 klimatolerante kleine Bäumchen gepflanzt, erklärt er. Das seien Laubbäume wie die Eiche, die Schwarzerle, die Flatterulme oder eben wie hier die Esskastanie. Als klimaresistente Nadelbäume gelten Tannen, Lärchen und Douglasien. Die rund 500 Pflanzen, die die zehn jungen Helfer des Jugendzentrums und die Revierhelfer an diesem Tag setzen, stammen aus der Baumschule der Bayerischen Staatsforsten in Laufen.

Jeder Setzling misst nur rund 20 Zentimeter. Im ersten Jahr, erklärt Kuchenreuther, werde man vom Wachstum noch nicht viel sehen, denn erst einmal haben die jungen Bäumchen einen sogenannten Pflanzschock. Dann aber, vorausgesetzt es gibt ausreichend Regen in der Anfangszeit, sollten die jungen Maroni-Bäume wurzeln und wachsen.

Die 13-jährige Lea findet es „echt toll, dass man hier Bäume pflanzt“, und für Lara-Sophia sei das Baumpflanzen erst mal schwierig, wenn man es das erste Mal mache. Leichter tut sich da der 16-jährige Moritz, der fast im Akkord ein Bäumchen nach dem anderen sauber in die mit Markierstäben abgesteckte Flucht setzt. „Wir haben eine Landwirtschaft daheim“, sagt Moritz. Vielleicht deshalb geht ihm diese Arbeit leichter von der Hand als so manchen seiner Kollegen.

Am Ende ihrer Mühen winkt den jungen Leuten eine kleine Belohnung: Auf ihren Wunsch hin fährt JUZ-Leiterin Anja Jänick mit den Teenagern zum Essen – ebenfalls finanziert vom Geisenfelder Bürgerring. Dessen Vorsitzender Günter Reith erklärt, man unterstütze die Aktion gerne. Und er lädt dazu ein, den Bäumchen bequem beim Wachsen zuzuschauen – von der vom Bürgerring gestifteten Ruhebank gegenüber der neubepflanzten Fläche.

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